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Mit Lean Manufacturing den Product Carbon Footprint verbessern

Carbon Footprint
Veröffentlicht von Christoph Kosmehl

Nachhaltigkeit in Produktionsprozessen

In einer Welt, in der Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein an Bedeutung gewinnen, sind Produktionsunternehmen gefordert, nicht nur effizient, sondern auch nachhaltig zu produzieren. Dieser Trend wird durch das steigende Bewusstsein für die Umweltauswirkungen und den "Product Carbon Footprint" (PCF) angetrieben, der die gesamten Treibhausgasemissionen eines Produkts über seinen Lebenszyklus hinweg misst. Lean Manufacturing, ein bewährter Ansatz zur Steigerung der Produktionseffizienz, bietet eine hervorragende Möglichkeit, Nachhaltigkeit in die Produktion zu integrieren und gleichzeitig die Kosten zu reduzieren.

Lean Manufacturing: Effizienz und Nachhaltigkeit Hand in Hand

Lean Manufacturing ist ein erprobter Ansatz zur kontinuierlichen Verbesserung der Produktionseffizienz, bei dem der Fokus auf der Beseitigung von Verschwendung und der Maximierung der Wertschöpfung liegt. Dieser Ansatz kann nicht nur die Kosten reduzieren, sondern auch die Umweltauswirkungen verringern. Der Einsatz von Lean-Prinzipien führt zu einer umweltfreundlichen Produktion, bei der weniger Abfall erzeugt und weniger Energie verbraucht wird. Die sieben Arten der Verschwendung im Lean Manufacturing, darunter Überproduktion, unnötiger Transport und überflüssige Lagerbestände sind wesentliche Hebel zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Produktion. 

Zum Beispiel führt die Beseitigung von Überproduktion nicht nur zu Kosteneinsparungen, sondern auch zu einer erheblichen Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und des Energieverbrauchs. Ebenso minimiert die Optimierung des Transports unnötige Transportvorgänge, was den CO2-Ausstoß reduziert und Ressourcen spart. Die Reduzierung von unnötigen Lagerbeständen verringert nicht nur die Umweltauswirkungen, sondern reduziert auch den Energieaufwand für die Lagerung. 

Die Reduzierung von Verschwendung hat somit positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesamteffizienz, was die Nachhaltigkeit der Produktion letztlich erheblich verbessert und Unternehmen wettbewerbsfähiger macht.

Die Bedeutung des Product Carbon Footprints (PCF)

Der PCF ist eine Möglichkeit, auf die steigende Nachfrage der Verbraucher nach umweltfreundlichen Produkten zu reagieren und die Nachhaltigkeit der eigenen Produkte nachzuweisen. Der PCF ist ein Maßstab, um die Umweltauswirkungen eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg zu quantifizieren. Dies umfasst nicht nur die Herstellung, sondern auch den Transport, die Verwendung und die Entsorgung. 

Zulieferer von Original Equipment Manufacturers (OEMs) stehen vor besonderen Herausforderungen im Umgang mit dem PCF, da sie oft einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtemissionen eines Endprodukts haben. Die Abhängigkeit von den Anforderungen der OEMs, komplexe globale Lieferketten und begrenzte Transparenz in Bezug auf Materialien machen es schwierig, den PCF vollständig zu erfassen und zu reduzieren. Dennoch sind Zulieferer zunehmend gefordert, ihre Emissionen aus der Beschaffung und in der eigenen Wertschöpfung nachzuweisen und zu reduzieren, da Kunden und Regierungen verstärkt umweltfreundliche Produkte fordern. 

Auch Scope 1 und Scope 2 Emissionen adressieren

Neben der Reduzierung der Emissionen in der Beschaffung ist die Reduzierung von CO2-Emissionen in der eigenen Wertschöpfungskette für Produktionsunternehmen von entscheidender Bedeutung. Dies nicht nur, um die Nachhaltigkeit und Umweltbilanz zu verbessern, sondern auch aus strategischen Gründen. Unternehmen, die aktiv ihre eigenen Scope 1 und Scope 2 CO2-Emissionen reduzieren, setzen ein wichtiges Beispiel, minimieren Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel, senken Kosten durch Energieeffizienz und erlangen einen Wettbewerbsvorteil in einem Markt, der Nachhaltigkeit zunehmend priorisiert. Die Reduzierung von CO2-Emissionen in der eigenen Wertschöpfungskette fördert somit langfristige Nachhaltigkeit und wirtschaftlichen Erfolg.

Nachhaltigkeit durch Wertstrommanagement

Ein wichtiger Aspekt des Lean Manufacturing ist das Wertstrommanagement, bei dem die Prozesse zur Wertschöpfung visualisiert, analysiert und verbessert werden. Die Integration von Emissionsdaten in das Wertstrommanagement ermöglicht es Unternehmen, einen umfassenden Überblick über die Umweltauswirkungen ihrer eigenen Wertschöpfung zu erhalten und gezielte Schritte zur Reduzierung zu unternehmen. 

Wertstrommanagement kann die Nachhaltigkeit auf verschiedene Weisen unterstützen. Durch die Integration von Emissionsdaten in die Wertstromanalyse, in der eine visuelle Darstellung der Wertströme erstellt wird, erhalten Unternehmen einen umfassenden Überblick über die ökologischen Auswirkungen ihrer eigenen Wertschöpfungskette. Diese Transparenz ermöglicht es, Energie- und Ressourceneffizienz zu steigern, Abfall zu reduzieren und umweltfreundlichere Praktiken zu fördern. Darüber hinaus können Unternehmen die Auswirkungen von Prozessverbesserungen auf die Nachhaltigkeit quantifizieren und so gezielte Maßnahmen zur ökologischen Verbesserung ergreifen. 

Mithilfe des digitalen Wertstrom-Zwillings in der Software IQA werden Emissionsdaten und Produktionsrückmeldungen so integriert, dass für jeden Wertstrom im Unternehmen eine präzise Zuordnung der Scope 1- und Scope 2-Emissionen auf Produktionsaufträge und Produkte möglich ist. Diese integrierten Daten ermöglichen eine detaillierte Bottom-up-Berechnung der Emissionen in der eigenen Wertschöpfungskette für jeden einzelnen Arbeitsvorgang in der Produktion. Mit Hilfe der verschiedenen Lean Manufacturing-Prinzipien und der umfassenden Transparenz der Wertströme in der Software können Prozessverbesserungen direkt erkannt und deren Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit der Prozesse quantifiziert werden. Insgesamt trägt ein kontinuierliches Wertstrommanagement dazu bei, Umweltauswirkungen zu beurteilen, zu reduzieren und die langfristige Nachhaltigkeit in der Produktion zu fördern.

Nachhaltigkeits- und Produktionsmanager arbeiten zusammen

Produktionsmanager und Nachhaltigkeitsmanager können eine äußerst effektive Zusammenarbeit eingehen, um die Scope 1 und Scope 2 Emissionen in der Produktion eines Unternehmens zu reduzieren. Die Produktionsmanager sind Experten für die täglichen Abläufe und Prozesse, während Nachhaltigkeitsmanager das erforderliche Wissen über Umweltauswirkungen und Nachhaltigkeitsziele einbringen. Gemeinsam können sie Maßnahmen entwickeln, um Energieeffizienz zu steigern, erneuerbare Energiequellen zu nutzen, den Einsatz umweltfreundlicher Technologien zu fördern und Emissionen direkt an der Quelle durch optimierte Prozesse zu minimieren. Diese Partnerschaft ermöglicht es Unternehmen, ihre ökologischen Auswirkungen zu reduzieren und gleichzeitig betriebliche Effizienz und langfristige Nachhaltigkeit zu fördern.

Im Zusammenspiel von Lean Manufacturing und Nachhaltigkeit eröffnen sich einzigartige Synergien. Unternehmen, die Lean-Prinzipien in ihre Produktionsprozesse einbetten, steigern nicht nur ihre Effizienz, sondern verringern gleichzeitig ihre Umweltauswirkungen. Die Analyse von Emissionen im Wertstrommanagement markiert einen entscheidenden Schritt auf dem Pfad zu einer nachhaltigen Produktion. Lean Manufacturing schafft die Möglichkeit, wirtschaftlichen Erfolg und Umweltfreundlichkeit miteinander zu vereinen. Die Kombination von Effizienz und Nachhaltigkeit ist der Schlüssel für eine vielversprechende Zukunft der Produktion.

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